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Balzer, L. (2006). Bedingungen erfolgreicher Evaluationen im Gesundheitswesen - Ergebnisse einer Delphi-Befragung. In R. Loidl-Keil & W. Laskowski (Hrsg.), Evaluationen im Gesundheitswesen: Konzepte, Beispiele, Erfahrungen (S.25-47). München: Rainer Hampp Verlag. |
Zusammenfassung: |
Der Autor beschreibt in seinem Beitrag Erfolgsfaktoren für die Durchführung von Evaluationsprojekten. Seine Schilderungen basieren auf einer von ihm durchgeführten Delphi-Befragung von Experten und Expertinnen, die sowohl im Bereich des Gesundheitswesens als auch in anderen Bereichen Erfahrungen mit Evaluationen sammeln konnten und die aus ihrer Sicht förderlichen bzw. hinderlichen Faktoren und Einflussbedingungen schildern. Als Hauptergebnis der Studie kann festgestellt werden, dass es zwischen Experten und Expertinnen des Gesundheitswesens und anderen Bereichen keine signifikanten Unterschiede in der Bewertung der Erfolgsfaktoren gibt. So ersehen es beide Gruppen als wichtig an klar zu definieren, was, warum, wer, nach welchen Kriterien und in welchem Rahmen evaluiert wird. Der Auftraggeber muss offen sein gegenüber dem Evaluationsprojekt und den resultierenden Ergebnissen. Selbstverständlich spielt der Evaluator für das Gelingen einer Evaluation eine besondere Rolle. Besonders Unbestechlichkeit, Glaubwürdigkeit, hohe Evaluationsexpertise, Unabhängigkeit sowie Objektivität und Neutralität zeichnen einen erfolgreichen Evaluator aus. Darüber hinaus ist es notwendig, dass ein Evaluationsprojekt professionell abläuft. Dazu gehört eine korrekte und methodisch saubere Evaluationsdurchführung und Datenauswertung, ein eindeutiges, angemessenes Evaluationsdesign, die Beachtung datenschutzrechtlicher, ethischer und rechtlicher Grundsätze, die Beachtung einschlägiger Qualitätsstandards sowie das Vorhandensein ausreichender Ressourcen. Auch die Ergebnisse eines Evaluationsprojektes und deren Berichterstattung können zum Erfolg besonders dann beitragen, wenn im Ergebnisbericht Befunde, Interpretationen und Empfehlungen getrennt werden, wenn der Ergebnisbericht keine vorschnellen Schlussfolgerungen beinhaltet, wenn der Ergebnisbericht den Evaluationsgegenstand und seinen Kontext sowie die Evaluationsziele, -verfahren und -ergebnisse transparent beschreibt, wenn die Ergebnisberichterstattung unparteiisch erfolgt, wenn die Ergebnisdarlegung nachvollziehbar und adressatengerecht stattfindet, wenn Ergebnisinterpretationen ausdrücklich begründet werden, wenn mit Ergebnissen sensibel und vertraulich umgegangen wird, wenn Ergebnisse diskutiert werden und wenn die Ergebnisse vollständig und fair sind. |
Ergänzende Informationen: |
Der genannte Beitrag ist im Rahmen des Projektes "Wie werden Evaluationsprojekte erfolgreich?" entstanden. Er ist Teil eines Buches zur Evaluation im Gesundheitswesen:
Loidl-Keil,
R. & Laskowski, W. (Hrsg.) (2006): Eine Forderung an Wissenschaft ist, dass sie nachvollziehbar gemacht und somit Diskussion und Kritik ausgesetzt wird. Der vorliegende Band soll - wie bereits vorangegangene Publikationen auch - zum aktuellen Bestand an verfügbarer Literatur in spezifischen Evaluationsfeldern beitragen und den Fachdiskurs und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftler/ -innen und Praktiker/ -innen anregen. Dieser Sammelband widmet sich den Evaluationen und Evaluationsforschungen sowie den Messungen und Beurteilungen von Leistungen und Qualitäten im Gesundheitswesen und in der Pflege. Die Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich berichten aus unterschiedlichen Perspektiven über ihre Evaluationserfahrungen und über Evaluationskonzepte und -ansätze, über Ansprüche verschiedener Interessensgruppen und deren Berücksichtigung, über Evaluationskontexte und einflussnehmende Faktoren für das Gelingen von Evaluationen, sowie über die Nutzungsweisen von Evaluationsergebnissen in den betroffenen Institutionen und Organisationen. Die Anwendungsfelder der Beiträge spannen sich dabei von Evaluationen: im Bereich von Gesundheitsfonds oder komplexer Modellprogramme am Beispiel eines gesundheitlichen Präventivprogramms; von Leistungen eines Gesundheitszentrums; des Vorsorgeprogramms "BabyCare"; eines HIV-Präventivinterventionsprogramms; der Tätigkeiten im Bereich der Akupunktur und Homöopathie in der niedergelassenen Praxis; der medizinischen Rehabilitation für psychisch Kranke; den Folgen der Technisierung in der Reproduktionsmedizin; der Tätigkeit von Clown-Doktoren und Doktorinnen; der Implementierung von Kinästhetik in einem Altenheim; der Evaluation eines Universitätslehrganges Public Health oder eines Seminarangebotes für pflegende Angehörige; bis hin zu einem Beitrag zur evaluationsorientierten Steuerung von Organisationen im Gesundheitswesen. Mit Beiträgen von: Lars Balzer, Anna Maria Dieplinger, Gabriele E. Dlugosch, Thomas Elkeles, Klaus Friese, Georg Arno, Alfred Grausgruber, Rosmarie Grausgruber-Berner, Katarina Greifeld, Elke Gruber, Corina Güthlin, Egon Michael Haberfellner, Michael Habersam, Renate Kirschner, Wolf, Kirschner, Wilfried Hackl, Oliver Lange, Rainer Loidl-Keil, Marina Mücke, Corinna Onnen-Isemann, Wilma Steinbacher, Markus Themeßl-Huber, Franz Wagner, Harald Walach. |
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